Sieben Mythen der E-Mobilität
Zu teuer, kaum Reichweite, nicht umweltfreundlich? Die Elektromobilität umgibt mindestens genauso viele Mythen, wie sie Chancen mit sich bringt. Wir haben uns diese Mythen mal ganz genau angeschaut und klären auf, was genau dahintersteckt.
Mythos #1: „Das kann sich doch keiner leisten“
E-Autos wird oft nachgesagt, dass sie viel zu teuer sind. Als Elektroautos noch in den Kinderschuhen steckten, waren die Modelle auf dem Markt tatsächlich preislich höher angesiedelt als Diesel- oder Benzinfahrzeuge. Heute bringen Elektroautos eine Vielzahl von Vorteilen mit, die den Geldbeutel von Verbraucher:innen schlussendlich entlasten. Das geht von Kaufprämien und Steuervergünstigungen für E-Autos bis hin zu günstigeren Versicherungen für nachhaltige Fahrzeuge.
Einer der mittlerweile größten Faktoren auf den Kaufpreis eines Elektrofahrzeugs ist der benötigte Leichtbaustahl. Durch etablierte und flexible Produktionsprozesse wird der benötigte Leichtbaustahl für Karosserie und Batteriegehäuse immer günstiger. So kann thyssenkrupp Steel Leichtbaustähle heute bis zu 50 % günstiger produzieren.
Heute gleichen viele Prämien und Vergünstigungen die Anschaffungskosten eines E-Autos auf lange Sicht aus.
Durch moderne und flexible Produktionsprozesse bieten Leichtbaustähle viele Vorteile – von der Einsparung von Emissionen in der Produktion bis hin zu günstigeren Kaufpreisen von E-Autos.
Mythos #2: „Mit E-Autos kann man nicht in die Waschstraße fahren“
Wer beim Lesen dieses Mythos schmunzeln muss, ist bereits auf der richtigen Spur. Trotzdem: Der Irrglaube hält sich hartnäckig. Schließlich wissen wir alle, Elektrogeräte und Wasser vertragen sich nicht gut. Naheliegend also, dass sich Manche fragen, ob man mit einem E-Auto durch eine Waschstraße fahren kann, ohne dass das Auto oder man selbst einen Stromschlag erleidet.
Kein Grund zur Sorge: Beides entspricht nicht der Realität. Wäre das der Fall, müsste jedes Auto beim Durchfahren einer Waschanlage Schäden erleiden. Heute sind alle Neuwagen ausreichend isoliert und ohnehin umfassend mit Elektronik ausgestattet, ganz gleich ob Verbrenner, Hybrid oder E-Auto.
Mythos #2 ist eindeutig ein Irrglaube. Dem Waschgang mit dem E-Auto steht nichts im Wege!
Mythos #3: „Deutschland hat nicht genug Ladestationen“
Viele E-Auto-Interessierte zögern noch, da sie befürchten, dass die Infrastruktur für Ladestationen in Deutschland nicht weit genug ausgebaut ist, um flächendeckende Lademöglichkeiten zu gewährleisten. Ist die Sorge, auf längeren Strecken liegen zu bleiben, berechtigt?
Laut einer Studie aus 2022 verzeichnete die Bundesnetzagentur in den vergangenen Monaten einen kontinuierlichen Anstieg der in Deutschland verfügbaren Ladestationen für Elektroautos. 2021 wurden zum Beispiel über 7.600 Ladesäulen in der Bundesrepublik in Betrieb genommen – und das ist auch gut so, denn laut Prognose soll es 2025 bereits einen Bedarf für über 250.000 Ladepunkte geben. Für viele potenzielle E-Auto-Käufer:innen ist dieser Ausbau der Infrastruktur wichtig für die Kaufentscheidung.
Doch nicht nur die Infrastruktur für E-Mobilität wächst, sondern auch die Effizienz der Akkus und Ladestationen verbessert sich kontinuierlich: Das kornorientierte Elektroband der Marke powercore® von thyssenkrupp Steel ist hierbei von zentraler Bedeutung. Denn bei jedem Transformationsvorgang geht eine bestimmte Menge Strom verloren. Kornorientiertes Elektroband kann diese Verluste deutlich verringern. Deswegen wird es nicht nur in Elektromotoren und Charging-Terminals für E-Fahrzeuge, sondern zum Beispiel auch in Verteiltransformatoren und Generatoren von Windturbinen eingesetzt.
Die Bedenken sind, zumindest auf die aktuelle Lage der Infrastruktur für E-Ladepunkte bezogen, berechtigt. Betrachtet man die Wachstumsrate des Ausbaus von Ladepunkten in Deutschland und die kontinuierliche Entwicklung der Technologie, können wir aber zuversichtlich sein, dass 2025 den Bedarf an 250.000 Ladepunkten gedeckt werden kann.
Mythos #4: „E-Autos brauchen ewig zum Laden“
Mit der Sorge um die Infrastruktur geht auch häufig die Sorge um die Ladegeschwindigkeit von E-Autos einher. Und tatsächlich, das vollständige Laden eines Elektroautos an sogenannten Wall-Boxen kann Zuhause schon mal etwas länger dauern. Mit Schnellladungsvarianten versprechen Autohersteller mittlerweile Ladezeiten von 30-40 Minuten. Der Knackpunkt: Hierbei werden die Akkus nur rund 70-80% geladen. Bei vielen Verbraucher:innen bleibt daher eine gewisse Unsicherheit: „Was, wenn die Ladung doch nicht reicht und ich auf dem Weg zur Arbeit liegen bleibe?“
Tatsächlich muss die Schnellladefunktion eines E-Autos gar nicht so häufig in Anspruch genommen werden, wie vielleicht gedacht. Laut Schätzungen des Bundesverbands der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) finden aktuell rund 85% aller Ladevorgänge im privaten Bereich statt. Ein stetig wachsender Anteil an Aufladungen findet mittlerweile sogar am Arbeitsplatz statt. Hinzu kommt, dass speziell für die Elektromobilität ausgelegte High-Tech-Materialien wie das Elektroband powercore® von thyssenkrupp Steel bereits heute eine schnellere und effizientere Ladung ermöglichen als noch vor einigen Jahren.
Für alltägliche Unternehmungen reicht die Ladegeschwindigkeit der Wall-Boxen also allemal aus
Mythos #5: „E-Autos fangen leicht Feuer“
Stimmen die Horror-Geschichten über explodierende Akkus, die den Innenraum eines E-Autos binnen Sekunden in ein flammendes Inferno verwandeln? Als die Elektromobilität in den Kinderschuhen steckte, waren sowohl Batteriegehäuse als auch Akkus wesentlich anfälliger für Brände. Mittlerweile sieht das anders aus.
Heute sorgen hochstabile und sichere Batteriegehäuse von thyssenkrupp Steel dafür, dass der empfindlichste Teil des Elektroautos ausreichend geschützt ist. Dabei geht es nicht nur um Crash- oder Intrusionsschutz: Auch Brandschutz, elektromagnetische Abschirmung und Korrosionsschutz sind bei thyssenkrupp Steel zentrale Kriterien in der Entwicklung der verwendeten Stähle.
Das Batteriegehäuse ist auf exzellente Performance ausgerichtet. Durch den Einsatz höchstfester Stähle können die effizienten Crash-Strukturen besonders schlank und dünnwandig ausgeführt werden. Das spart Bauraum und schafft zusätzlich Platz für große Batterien mit noch mehr Reichweite.
Mythos #4 kann mittlerweile aufgrund technologischer Fortschritte eindeutig widerlegt werden. Sollte es doch einmal zu einem Brand kommen, sind die Batteriegehäuse heute so geschützt, dass den Insassen genauso viel Zeit bleibt, sich in Sicherheit zu bringen, wie bei Verbrenner-Fahrzeugen.
Mythos #6: „E-Autos bringen weniger Leistung auf die Straße“
E-Autos wird oft nachgesagt, dass sie weniger Fahrspaß bereiten als übliche Verbrenner. Tatsächlich besitzen manche Elektroautos aber sogar mehrere Elektromotoren (z.B. einen pro Achse) und weisen dadurch häufig mehr PS auf als Benziner und Dieselmodelle. Das Empfinden mangelnder Leistung hängt daher oft eher damit zusammen, dass E-Autos weniger geräuschintensiv sind. Das fehlende Aufbrausen des Motors könnte fälschlicherweise dazu beitragen, dass dieser Mythos fortbesteht.
Eine besonders wichtige Komponente für die Leistungsfähigkeit von E-Autos ist übrigens die Rotorwelle. Sie ist das Herzstück eines Elektroantriebs und sorgt für die Drehmomentübertragung vom elektromagnetischen zum mechanischen Bereich. Die korrekte Auslegung der Rotorwelle entscheidet darüber, welche Drehzahlen und Drehmomente ein E-Motor erreichen kann. Unsere Antriebsspezialist:innen bei thyssenkrupp Dynamic Components entwickeln Rotorwellen speziell für die Anforderungen der Elektromobilität und sorgen damit für mehr Leistung und Fahrspaß hinterm Steuer.
Dass E-Autos weniger Leistung auf die Straße bringen, ist also nur ein Mythos. Was jedoch stimmt, ist, dass sie viel leiser sind als andere Fahrzeuge. Doch wer sich an den niedrigeren Geräuschpegel gewöhnen kann, wird viel Spaß mit einem E-Auto haben.
#Mythos 7: E-Autos machen unangenehme Geräusche
E-Autos wird nachgesagt, ihnen würde nicht nur das typische Motorengeräusch fehlen, sondern sie hätten störende Eigengeräusche, die den Fahrspaß mindern. Diese Geräusche werden oft als unangenehmes „elektrisches Surren“ beschrieben. Um Störgeräusche zu mindern, haben die Expert:innen von thyssenkrupp Steel eine Lösung entwickelt:
Denn mit bondal® stellt thyssenkrupp Steel einen bewährten Sandwich-Werkstoff für die Geräuschreduzierung im Fahrzeugbau zur Verfügung. Neueste Anwendungsuntersuchungen mit dem innovativen Werkstoffverbund im Elektrofahrzeug zeigen auch Einsatzmöglichkeiten bei der Akustikoptimierung rund um elektrische Antriebsmotoren und deren Leistungselektronik. Damit können in Zukunft unangenehme Geräusche reduziert werden.
Das zu einem kleinen und dadurch platzsparenden Bauteil umgeformte bondal® hat unter anderem auch luftschalldämmende Eigenschaften und kann damit das unangenehme Geräusch im E-Auto minimieren. Dieser Effekt wird durch den besonderen Aufbau von bondal® erzielt: der Werkstoff ist ein Stahl-Kunststoff-Stahl-Verbund. Zwischen zwei Stahlbleche wird unter hohem Anpressdruck eine dünne, haftende Kunststoffschicht kontinuierlich aufgetragen. Dieser Sandwich-Aufbau erzielt eine erhebliche geräuschreduzierende Wirkung.
Wer in puncto Geräuschkulisse keine Kompromisse eingehen möchte, muss nicht auf Elektroautos verzichten. Die technologischen Entwicklungen, wie der neue Werkstoff bondal® zeigen, dass auch die Akustik im E-Auto schon bald optimalen Fahrspaß bieten kann.
Elektromobilität birgt mehr Chancen als Nachteile
Viele Mythen rund um die Elektromobilität basieren auf nachvollziehbaren Bedenken. Der aktuelle technologische Fortschritt und die kontinuierliche Entwicklung der Technologie machen die E-Mobilität aber immer mehr zu einer wettbewerbsfähigen, nachhaltigen Alternative zu konventionellen Verbrennern. thyssenkrupp begleitet diese Mobilitätswende mit erschwinglichen, sicheren und nachhaltigen Innovationen. Mehr zum Thema New Mobility bei thyssenkrupp gibt’s in unseren Stories.