Nachhaltigkeitsstrategie & -ziele
Nachhaltigkeit ist ein fester Bestandteil unserer Unternehmensstrategie. Unser Ziel ist es, weltweit innovative Produkte, Technologien und Dienstleistungen anzubieten, die zum nachhaltigen Erfolg unserer Kunden beitragen.
Gemeinsam mit unseren Kunden richten wir den Blick nach vorne und beziehen – neben ökonomischen Überlegungen – auch ökologische und soziale Belange in unsere Entscheidungsprozesse mit ein. Grundlage hierfür ist ein 360°–Blick auf unsere Wertschöpfungs- und Produktionsketten. Auf diese Weise verbessern wir unsere Performance und stärken die Zukunftsfähigkeit unseres Unternehmens.
Organisatorische Verankerung
Die Verantwortung für das Thema Nachhaltigkeit liegt bei dem Vorstandsvorsitzenden. Die Nachhaltigkeitsaktivitäten im Unternehmen werden vom Sustainability Committee gesteuert und weiterentwickelt. Das Gremium setzt sich aus dem Vorstand unseres Unternehmens, den Vorstandsvorsitzenden der Segmente und den Leiter:innen der Konzernfunktionen sowie Expert:innen zusammen. Das Committee trifft Entscheidung in Bezug auf die Nachhaltigkeitsstrategie von thyssenkrupp. Dies umfasst die Festlegung und das Monitoring von Zielen sowie die regelmäßige Bewertung und Umsetzung von Erwartungen zentraler Stakeholdergruppen.
Der Sustainability Council, bestehend aus Vertreter:innen der Segmente, Services Lines und Konzernfunktionen der thyssenkrupp AG, ist ferner für die Umsetzung von zentralen Prozessen sowie die Koordination von Datenerhebungen und Initiativen im Rahmen der Nachhaltigkeitsstrategie von thyssenkrupp zuständig.
Übersicht zu den Indirekt Finanziellen Zielen
thyssenkrupp | 30.09.2022 | 30.09.2023 | Veränderung | Kapitel |
Jährliche Energieeffizienzgewinne von 85 GWh in 2022 / 2023 und 205 GWh in 2023 / 2024 | 255 | 340 | +33% | Klima, Energie, Umwelt |
Jährliche Senkung der Emissionsintensität um 1 t CO2 pro Mio € Umsatz auf 34,5 t CO2 pro Mio € Umsatz im GJ 2024 / 2025 | 28,9 | 31.2 | +8% | |
Bereinigte F&E-Quote von nachhaltig rund 3,0% | 2,4 | 2,8 | +0,4%-Pkte. | Technologie und Innovationen |
Steigerung des Anteils von Frauen in Führungspositionen um mindestens 1 % pro Jahr auf insgesamt 17 % bis 2025 / 2026 | 13,1 | 14,6 | +1,5%-Pkte. | Mitarbeitende |
Reduktion der Unfallhäufigkeitsrate um mindestens 0,1 pro Jahr auf insgesamt 2,2 bis 2023 / 2024 | 2,3 | 2,4 | +4% | Mitarbeitende |
Jährlich mindestens 60 Nachhaltigkeitsaudits bei Lieferanten | 108 | 104 | -4% | Einkauf |
Steigerung des employee Net Promoter Scores um 0,3 Punkte pro Jahr auf einen Wert > 0 bis 2025 / 2026 | - | -4 | - |
Indirekt Finanzielle Ziele zur kontinuierlichen Verbesserung
thyssenkrupp will sich in Sachen Nachhaltigkeit kontinuierlich verbessern. Deshalb hat das Sustainability Committee in den Bereichen Technologie und Innovationen, Umwelt, Klima, Energie sowie Einkauf und Mitarbeitende sogenannte Indirekt Finanzielle Ziele (IFTs) gesetzt. Seit dem Geschäftsjahr 2020 / 2021 werden die Nachhaltigkeitsaktivitäten über die IFTs schrittweise in die Langfristvergütung (Long-Term-Incentive) des Vorstands und der Führungskräfte berücksichtigt. Bereits geschehen ist das im Hinblick auf den Anteil von Frauen in Führungspositionen und der Unfallhäufigkeit. Seit dem laufenden Geschäftsjahr 2021 / 2022 haben wir zur Abbildung unserer Klimaziele die CO2-Emissionsintensität, die sich aus der Summe der Scope 1 und Scope 2 Emissionen bezogen auf den Umsatz berechnet, ohne Stahlaktivitäten und bezogen auf die Stahlaktivitäten die Menge bilanziell CO2-reduzierten Stahls ebenfalls in die Langfristvergütung integriert. Für das Geschäftsjahr 2022 / 2023 haben wir die Verbesserung des employee Net Promoter Scores (eNPS), der im Rahmen der jährlichen Befragung zur Mitarbeitendenzufriedenheit erhoben wird, erstmalig und die Steigerung des Anteils von Frauen in Führungspositionen erneut in die Langfristvergütung integriert. Für das laufende Geschäftsjahr 2023 / 2024 haben wir über die neu entwickelte Kennzahl „High Risk Supplier Reduction (HSR)“ die jährliche Reduzierung des relativen Anteils von Lieferanten an der Grundgesamtheit der potenziell risikobehafteten Lieferanten, die gemäß der im Rahmen des Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz (LkSG) erstmalig durchgeführten Risikoanalyse als risikobehaftet gelten, in die Langfristvergütung implementiert. Damit möchten wir das Risiko für Verletzungen der im LkSG beschriebenen Rechtspositionen mit Blick auf Umweltschutz, Menschenrechte und Arbeitssicherheit innerhalb unseres Lieferantenportfolios generell reduzieren. Soweit ferner bei der einmal jährlich sowie anlassbezogen durchgeführten Risikoanalyse Risiken festgestellt werden, sind diese durch unverzüglich aufgesetzte Maßnahmen im Einklang mit den Vorgaben des Gesetzes schnellstmöglich zu reduzieren (Näheres dazu auch im Vergütungsbericht). Alle bestehenden IFTs werden mit dem Ziel der kontinuierlichen Verbesserung verfolgt und im Rahmen der strategischen Weiterentwicklung stetig angepasst und erweitert.
Für das laufende Geschäftsjahr 2023 / 2024 streben wir Energieeffizienzgewinne in Höhe von mindestens 205 GWh an. Die Emissionsintensität ohne Stahlaktivitäten soll jährlich um 1 t CO2 pro Mio € Umsatz auf 34,5 t CO2 pro Mio € Umsatz im Geschäftsjahr 2024 / 2025 gesenkt werden. Die bereinigte F&E-Quote soll im laufenden Geschäftsjahr 2023 / 2024 bei rund 3,0% liegen. Bei der Unfallhäufigkeitsrate wurde der für den Planungszeitraum festgelegte Zielwert des Konzerns aufgrund der vorzeitigen Erfüllung der Ziele in den letzten Jahren um 0,1 Punkte gesenkt, so dass die Unfallhäufigkeit bis zum Geschäftsjahr 2023 / 2024 auf insgesamt 2,2 verbessert werden soll. Zur Stärkung von Frauen in Führungspositionen bei thyssenkrupp streben wir für das laufende Geschäftsjahr eine Steigerung auf 15 % und bis zum Geschäftsjahr 2025 / 2026 eine Steigerung auf 17% an. Beim employee Net Promoter Scores (eNPS) streben wir eine jährliche Steigerung um 3,0 Punkte und bis zum Geschäftsjahr 2025 / 2026 eine Verbesserung auf einen positiven Wert von > 0 an. Über die neu entwickelte Kennzahl „High Risk Supplier Reduction (HSR)“, die ab dem laufenden Geschäftsjahr auf Konzernebene analog zur Integration in die Langfristvergütung als neues IFT implementiert wird, berichten wir künftig, wie wir Nachhaltigkeitsrisiken mithilfe unserer Maßnahmen in unserem Lieferantenportfolio reduzieren und ersetzen damit das bisherige IFT zur Anzahl der durchgeführten Nachhaltigkeitsaudits. Bei der HSR soll im Geschäftsjahr 2023 / 2024 eine Reduktion auf 68,9 % des Anteils der Lieferanten an der Grundgesamtheit der potenziell risikobehafteten Lieferanten, die gemäß der im Rahmen des LkSG erstmalig durchgeführten Risikoanalyse als risikobehaftet gelten und bis zum Geschäftsjahr 2026 / 2027 ein Wert von 36,4 % erreicht werden, was einer Verbesserung um insgesamt knapp 50 %-Punkte entspricht.
Ansatz für integrierte Berichterstattung
thyssenkrupp berichtet über seine Nachhaltigkeitsperformance im Rahmen eines Plattformkonzepts kontinuierlich, vernetzt und vollständig integriert in der jährlichen Geschäftsberichterstattung sowie auf der Corporate-Website. Dabei orientieren wir uns formatübergreifend und integriert an einer Kombination aus nationalen und internationalen Standards, wie der Global Reporting Initiative (GRI), UN Global Compact, Greenhouse Gas Protocol, Task Force on Climate-related Financial Disclosures (TCFD), Sustainability Accounting Standards Boards (SASB), International Integrated Reporting Council (IIRC), IFRS und weiteren Standards sowie an gesetzlich verpflichtenden Standards wie HGB, CSR-Richtlinie der EU und den Deutschen Rechnungslegungs Standards (DRS). Auf einen gedruckten Nachhaltigkeitsbericht oder einen separaten Online-Nachhaltigkeitsbericht wird bewusst verzichtet.
Angaben zur Nichtfinanziellen Erklärung
Die geforderten Angaben zur Nichtfinanziellen Erklärung nach §§ 289b ff. HGB und §§ 315b ff. HGB sind vollständig in die verschiedenen Kapitel des Lageberichts integriert, da diese Informationen für das Verständnis des Geschäftsverlaufs oder der Lage des Unternehmens von Bedeutung sind. Die thyssenkrupp AG ist seit dem Geschäftsjahr 2021 / 2022 als Einzelgesellschaft von der Erstellung einer nichtfinanziellen Erklärung befreit, die Angaben in der nichtfinanziellen Erklärung gelten dennoch weiterhin für den Konzern und für die thyssenkrupp AG gleichermaßen. Im Berichtsjahr sind wir erstmalig zu Angaben im Rahmen der EU-Taxonomie im Sinne der Konformität unserer Wirtschaftsaktivitäten verpflichtet; diese Angaben sind als Teil unserer nichtfinanziellen Erklärung ebenfalls in den Lagebericht integriert.
Bei der Zusammenstellung der Angaben wurden Elemente verschiedener Rahmenwerke als Orientierung verwendet, u.a. UN Global Compact. Risiken von negativen Auswirkungen auf Umwelt und Gesellschaft durch die Geschäftstätigkeit von thyssenkrupp werden ebenfalls in den verschiedenen Abschnitten des Lageberichtes adressiert. Auf Basis unserer Risikoanalyse ergeben sich keine zusätzlich zu berichtenden wesentlichen nichtfinanziellen Risiken gemäß § 289c HGB. Achtung der Menschenrechte und Sozialbelange im Sinne des HGB werden als Querschnittsthemen betrachtet; hier kommt es zu großen Überschneidungen der Themen sowohl miteinander als auch zu Arbeitnehmer:innenbelangen. Darüber hinausgehend ist der Aspekt Sozialbelange für thyssenkrupp von Bedeutung, aber nicht erforderlich für das Verständnis zum Geschäftsverlauf, zur Lage der Gruppe oder zu den Auswirkungen der Geschäftstätigkeit.
Die folgende Übersicht zu den Nichtfinanziellen Angaben verweist auf die jeweils relevanten Kapitel im Geschäftsbericht 2022 / 2023. Weiterführende Informationen können auf den relevanten Seiten des thyssenkrupp Internetauftritts hinzugezogen werden.
ESG Ratings
ESG-Ratingagenturen bewerten das Engagement eines Unternehmens für nachhaltige Geschäftspraktiken. Durch die Bewertungsergebnisse, den sogenannten Score, wird Transparenz sowie Vergleichbarkeit der Nachhaltigkeitsleistung eines Unternehmens in Bezug auf Umwelt-, Sozial- und Governance-Faktoren ermöglicht. Verschiedene Stakeholder-Gruppen wie Investor:innen, Kund:innen und Kreditgeber:innen fordern ESG-Ratings als Voraussetzung für Geschäftsbeziehungen ein.
Zentrale Ratingagenturen würdigen regelmäßig das Engagement von thyssenkrupp für eine ökologische, soziale und verantwortungsvolle Unternehmensführung mit guten Ergebnissen.
Die Bewertungen durch die Ratingagenturen sehen wir als wertvolles Feedback zu unserer Nachhaltigkeitsperformance. Die Ergebnisse nehmen wir zusätzlich zum Anlass, unsere Nachhaltigkeitsaktivitäten zu analysieren, Verbesserungen stetig voranzutreiben und neue Anforderungen kontinuierlich in unser Nachhaltigkeitsmanagement zu integrieren.
thyssenkrupp ist ein aus Industrie und Technologiegeschäften bestehendes Unternehmen. Die nachfolgend aufgeführten Ratingbewertungen werden von der thyssenkrupp AG beantwortet und beziehen sich auf die Nachhaltigkeitsleistung des Unternehmens thyssenkrupp.
ESG Ratings – Übersicht
Weiterführende Informationen