Inklusion bei thyssenkrupp: Vielfalt im Fokus
Nur über Inklusion sprechen? Nicht bei thyssenkrupp! Wir leben Inklusion. Für uns ist klar: Alle Menschen sind gleichermaßen willkommen. Denn wir glauben an die Einzigartigkeit eines jeden Menschen und schätzen individuelle Fähigkeiten, Erfahrungen und Hintergründe. Inklusion hat viele Dimensionen, denn sie umfasst verschiedene Aspekte von körperlicher, seelischer, geistiger und Sinnesbeeinträchtigung. Manche sichtbar, die meisten jedoch nicht. Was uns antreibt, ist einfach: Wir gestalten ein inklusives Arbeitsumfeld für unsere Mitarbeitenden, in dem Vielfalt gelebt wird. Indem wir Barrieren abbauen, statt sie zu errichten. #GENERATIONTK steht für Vielfalt. Und damit auch für Inklusion.
Inklusion bei thyssenkrupp
Doch was ist Inklusion überhaupt? In der Diskussion rund um das Thema werden Integration und Inklusion oft synonym verwendet. Dabei sind die beiden Begriffe grundlegend unterschiedlich. Integration zielt darauf ab, Menschen mit Beeinträchtigung in bestehende Strukturen zu integrieren. Dies erfordert oft Anpassung vonseiten der Betroffenen. Inklusion hingegen strebt an, Gesellschaften und Gemeinschaften zu schaffen, in denen Vielfalt wirklich gelebt und Barrieren beseitigt werden. Bei Inklusion geht es nicht nur um die Teilhabe, sondern auch um die volle Akzeptanz und Einbeziehung jeder und jedes Einzelnen, unabhängig von Unterschieden. Es geht darum, individuelle Stärken und Fähigkeiten zu würdigen und zu nutzen, um eine vielfältige und bereichernde Gemeinschaft zu schaffen. Inklusion zielt damit auf die gleichberechtigte Teilhabe und Zugehörigkeit aller Menschen am gesellschaftlichen Leben. Niemand soll wegen einer Behinderung vom selbstbestimmten Leben ausgeschlossen sein.
Das haben wir uns bei thyssenkrupp klar zum Ziel gesetzt. Und unterstreichen unsere Ausrichtung zusätzlich mit einer gemeinsamen Erklärung, die 2015 ins Leben gerufen wurde – zur Inklusion und Förderung von Menschen mit Behinderung: „thyssenkrupp sieht die Inklusion in der Arbeitswelt, d.h. die selbstbestimmte und gleichberechtigte Teilhabe von Menschen mit Behinderung am Arbeitsleben, als besondere unternehmerische Verpflichtung an.“ Wir verstehen dies als unsere Verantwortung und fördern ein Arbeitsumfeld, in dem das „Anderssein“ nicht als Hindernis, sondern als Chance verstanden wird. Dazu gehört auch, dass weniger darauf geschaut wird, was nicht möglich ist, sondern was ermöglicht werden kann. Denn unser Ziel ist es, Menschen mit Behinderung den Weg ins Arbeitsleben zu ermöglichen und sie bestmöglich in bestehende Arbeitsprozesse zu inkludieren.
Gleichberechtigung im Bewerbungsprozess
Auch im Bewerbungsprozess setzen wir uns für Gleichberechtigung ein. Für uns stehen die Motivation, Kompetenz und Mentalität der Menschen im Vordergrund. In enger Zusammenarbeit mit verschiedenen Ämtern, Trägern und Fachabteilungen gehen wir auf die Bedürfnisse von Bewerbenden ein und suchen aktiv nach individuellen Lösungen. Ein Engagement von Materials Services richtet sich dabei speziell an schwerbehinderte Jugendliche. Gemeinsam mit der Bundesagentur für Arbeit ermöglichen wir ihnen den Berufseinstieg.
Unterstützung im Arbeitsalltag
Aber auch im Arbeitsalltag unterstützen wir unsere Mitarbeitenden da, wo wir können. Das reicht von speziellen Hebehilfen am Arbeitsplatz bis hin zu ganz individuellen Lösungen. Unsere gewählte Schwerbehindertenvertretung an den jeweiligen Standorten steht dabei allen Schwerbehinderten und von Schwerbehinderung bedrohten Mitarbeitenden tatkräftig zur Seite – das gilt für aktuelle Mitarbeitende, aber auch für jene, die noch den Weg zu thyssenkrupp und (zurück) ins Arbeitsleben suchen.
Zusätzlich arbeiten einige unserer Kolleg:innen z.B. in einer internen Werkstatt von thyssenkrupp Steel in Duisburg. Dort sind besonders Mitarbeitende beschäftigt, die z. B. aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr an ihren ursprünglichen Arbeitsplatz zurückkehren können. Sie finden in der Werkstatt ihren Platz und leisten weiterhin einen wertvollen Beitrag. Die Kolleg:innen erledigen unter anderem Näh-, Gravur-, Schweiß- oder Folierarbeiten für die Betriebe, aber auch Schreiner- oder Gärtnerarbeiten gehören zu ihren Aufgaben.
Inklusion hat viele Gesichter
Bei thyssenkrupp arbeiten weltweit rund 100.000 Mitarbeitende in unterschiedlichsten Konstellationen – jede:r mit einer eigenen Geschichte, teilweise mit sichtbaren Beeinträchtigungen, zumeist aber mit nicht-sichtbaren Beeinträchtigungen. Einige sind in internen Werkstätten wie z.B. Duisburg angestellt, anderen haben ihren Arbeitsplatz im Unternehmen gefunden, der auf ihre Bedürfnisse angepasst wurde. Vier Kolleg:innen stellen wir hier vor, die mit einer Behinderung bei thyssenkrupp arbeiten und Inklusion täglich erleben.
Gemeinsam Sprachbarrieren meistern
Petra Pannenbäcker ist gehörlos und arbeitet schon mehrere Jahrzehnte bei thyssenkrupp Steel. Sie ist gelernte technische Zeichnerin und hat bereits verschiedene Berufe ausgeübt. Nun arbeitet sie in der internen Werkstatt in Duisburg. Dort näht sie vor allem Grillschürzen und Kosmetikbeutel für august&alfred – eine nachhaltige Modemarke von thyssenkrupp und Grubenhelden, die z.B. ausrangierte Schmelzermäntel weiterverarbeitet. Das Nähen gehört zu Petras Lieblingsaufgaben. Die Verständigung mit ihren Kolleg:innen ist für sie dabei kein Problem! Während einige Kolleg:innen sogar Gebärdensprache lernen, um sich mit Petra zu unterhalten, greift sie selbst im Notfall zum Schreibblock, um sich mit den anderen zu verständigen.
Zurück ins Arbeitsleben
Sebastian Olbinski verletzt sich 2019 schwer am Kopf. Die Diagnose: Schädel-Hirn-Trauma mit Blutungen im Gehirn. Während mehrfacher, langwieriger Reha-Aufenthalte musste er viele Grundbewegungen neu erlernen. Epilepsie sowie körperliche und kognitive Beeinträchtigungen bleiben jedoch als Langzeitfolgen zurück. Aufgeben? Kommt für Sebastian nicht in Frage! Er kämpft sich seinen Weg zurück ins (Arbeits-) Leben. Doch zu seinem ursprünglichen Arbeitgeber, eines unserer Partnerunternehmen, durfte er nicht mehr zurückkehren. Daraufhin schafft thyssenkrupp 2021 eine unbefristete Stelle für ihn im Wareneingang bei Dynamic Components in Ilsenburg. Sebastian muss bei der Arbeit ein spezielles Pausenmanagement einhalten, um epileptischen Anfällen vorzubeugen. Zusätzlich wurden an seinem Arbeitsplatz z. B. LED-Lampen eingesetzt und ein höhenverstellbarer Schreibtisch zur Verfügung gestellt. Sebastian und seine Kolleg:innen unterstützen sich im Alltag gegenseitig: Während sie ihn ab und zu an seine Pausen erinnern, zeigt er ihnen erlernte Techniken zum Stressabbau.
Neuer Beruf – neue Perspektiven
Mit 12 Jahren verliert Frank Waltersdorf ein Auge. Seitdem trägt er ein Glasauge. Räumliches Sehen ist für ihn nicht mehr möglich. Seit 1980 arbeitet der gelernte Zerspaner bei thyssenkrupp. Sein Beruf wird ihm jedoch mit der Zeit zu gefährlich. Er wechselt in die interne Werkstatt in Duisburg. Hier arbeitet Frank als Prozesskoordinator im Bereich Halle-Metall. Was ihm besonders an seiner Arbeit gefällt? Die Kolleg:innen aus der Werkstatt zu begleiten und zu sehen, welche Fortschritte sie machen.
Mit Hilfsmitteln Hürden überwinden
Mit vier Prozent Sehvermögen im Büro arbeiten? Esra Temel zeigt, dass das möglich ist. Durch ein Praktikum wird sie auf thyssenkrupp aufmerksam. Es gefällt ihr so gut, dass sie von ihrer Ausbildungsstelle bei der Diakonie zu thyssenkrupp MillServices & Systems in Oberhausen wechselt. Mit Erfolg! Esra startet zunächst eine Reha-Ausbildung als Kauffrau für Büromanagement. Aufgrund ihrer Leistungen wird sie anschließend übernommen und hat mittlerweile einen unbefristeten Festvertrag. Mithilfe eines speziellen Leseprogrammes kann sie Schriften vergrößern und sich Texte vorlesen lassen. Und wenn sie doch mal nicht weiterkommt? Dann stehen Esra ihre thyssenkrupp Kolleg:innen zur Seite.
Das sind nur vier von mehreren individuellen Geschichten bei thyssenkrupp. So fördern wir gemeinsam Vielfalt, durchbrechen Barrieren und leben Inklusion. Jeden Tag. Denn Diversity is #GENERATIONTK.