Die grüne Transformation der Stahlbranche
Das Klima wandelt sich. Wir haben verstanden, dass wir handeln müssen und stellen unser Leben in vielen Bereichen um. Vor allem in der Industrie muss sich etwas ändern. Die Stahlindustrie ist einer der größten CO2-Emittenten Deutschlands. Um das zu ändern, arbeiten unsere Kolleg:innen von thyssenkrupp Steel kontinuierlich daran, die Stahlproduktion klimaneutral aufzustellen. Eine große Herausforderung, denn die grüne Transformation bedarf vieler unterschiedlicher Hebel.
Emissionen runterfahren lautet die Devise
Auf dem Weg zur Klimaneutralität hat thyssenkrupp Steel in den vergangenen Jahren bereits viel erreicht. Aber die grüne Transformation ist noch nicht geschafft. Um ihr Ziel zu erreichen, haben die Kolleg:innen grundlegende technologische Veränderungen vorgenommen. Dabei wird ein ein kombinierter Ansatz mit der Wiederverwendung von Ressourcen und anfallendem CO2 auf der einen und direkter CO2 Vermeidung auf der anderen Seite verfolgt. Beides trägt dazu bei, die Emissionen des größten Stahlwerks in Europa mittel- und langfristig zu senken.
Wiederverwertung von Emissionen mit Carbon2Chem
Mittelfristig setzen die Kolleg:innen auf die Nutzung des anfallenden CO2 („Carbon Capture and Usage“, CCU) und der Wiederverwendung von Ressourcen. Mit den Carbon2Chem-Technologien können Hüttengase aus Duisburg abgefangen und das darin enthaltene CO2 in seine chemischen Bestandteile gesplittet werden. Diese können dann als Ausgangsstoffe für die Herstellung von Ammoniak und Methanol zur Produktion von Düngemitteln und Kraftstoffen verwendet werden. Das Verfahren soll 2030 großindustriell anwendbar sein.
bluemint® Steel – ein wichtiger Meilenstein
Ein weiterer wichtiger Schritt zum klimafreundlichen Stahl ist der Launch des ersten Produkts mit verminderter CO2-Intensität. Mit bluemint® Steel haben die Kolleg:innen ein Produkt entwickelt, das auf CO2 -Einsparungen in der Fertigung basiert und einen um bis zu 70 Prozent geminderten CO2-Fußabdruck gegenüber herkömmlichem Stahl aufweist. Bei bluemint® Steel kommen alternative Eisenträger im Hochofen zum Einsatz. Hierbei wird weniger Kohle für die Reduktionsarbeit im Hochofen benötigt, der Kohleeinsatz sinkt und als Folge entstehen weniger klimaschädliche Treibhausgase. Auf diese Weise lässt sich die CO2-Intensität je produzierter Tonne von 2,1 Tonnen auf bis zu 0,6 Tonnen vermindern.
Die Vorteile von bluemint® Steel auf einen Blick:
rund 1,5 Tonnen (70 Prozent) verminderte CO2-Emissionen (bluemint® pure)
rund 1,35 Tonnen (64 Prozent) verminderte CO2-Emissionen (bluemint® recycled)
CO2 wird direkt am Standort Duisburg reduziert
Zertifikate zum jeweiligen Produkt
Primär-Stahl, alle Qualitäten darstellbar
Direkt anrechenbar auf die Scope-3-Emissionen unserer Kunden
Klimaneutraler Stahl
Langfristig ist die Vermeidung von CO2 durch den Einsatz von grünem Wasserstoff der entscheidende Schritt, um die Stahlindustrie umweltfreundlicher zu gestalten, zukunftsfähig aufzustellen und Arbeitsplätze zu sichern.
Indem thyssenkrupp Steel im Produktionsprozess die Hochöfen durch Direktreduktionsanlagen ersetzt, bei denen die Eisenerze nicht mit Kohle, sondern mit Wasserstoff reduziert, d.h. vom Sauerstoff befreit werden, entsteht kein CO2 mehr, sondern lediglich Wasserdampf. Bis dahin muss noch einiges passieren. Denn in Europa müssen die Wasserstoff-Infrastruktur und die Kapazitäten erneuerbarer Energien stark ausgebaut werden, um den zukünftigen Bedarf der Industrie zu decken.
Effiziente Direktreduktionsanlagen
Eine zentrale Fragestellung bei Direktreduktionsanlagen ist, wie der Wasserstoff eingeblasen wird, damit er effektiv mit dem Sauerstoff des Eisenerzes reagiert, um die Entstehung von CO2 zu verhindern. Die Untersuchung des Reduktionsprozesses soll in der geplanten, 20 Meter hohen DR-Versuchsanlage in Duisburg anhand modernster Messtechnik stattfinden, wobei jeder einzelne Stoffstrom und jede verwendete Eisenerzgüte überwacht werden.
Ausblick und Mission
Mit dieser Vielfalt an technologischen Innovationen und Hebeln soll die Stahlproduktion klimaneutral werden. Mit den unterschiedlichen Bemühungen treiben unsere Kolleg:innen die Emissionsreduzierung im Stahl voran und übernehmen gesellschaftliche Verantwortung. Das ist ein klares Bekenntnis zum Pariser Klimaschutzabkommen von 2015.