Grüne Chemikalien im Einsatz für die grüne Transformation
Heizung runterdrehen, Nahverkehr nutzen, Photovoltaik auf's Dach installieren – Maßnahmen zur Einsparung von Energie und CO2 sind heute in unseren Köpfen präsenter denn je. Besonders Unternehmen können in den nächsten Jahren mit grünen Technologien und grünen Chemikalien viel bewegen und die Energiewende vorantreiben. Auch Christian Renk arbeitet bei thyssenkrupp Uhde täglich an der grünen Transformation und gibt einen Einblick, wie sich das Unternehmen schon heute mit grünem Ammoniak und Methanol für eine nachhaltigere Zukunft aufstellt.
Für Christian Renk ist Nachhaltigkeit kein kurzfristiger Trend, sondern eine echte Herzensangelegenheit: „Gerade der Sommer 2022 und die aktuelle Lage in Europa hat uns allen gezeigt, dass wir das Thema Nachhaltigkeit und grüne Transformation ernst nehmen müssen – sowohl im Privaten als auch in der Industrie.“ Deswegen hat sich der Experte zum Ziel gesetzt, das Purpose Statement "We create a livable planet" von thyssenkrupp Uhde zu leben und nicht nur an die Wand zu hängen.
Vom Düngemittel zum Treiber der grünen Transformation
Bei dem Anlagenbauer von thyssenkrupp hat Renk schon früh erkannt, dass grüne Chemikalien, wie grünes Ammoniak und grünes Methanol, mehr sein können als Ausgangsstoffe für Düngemittel.
Heute ist er im Fachbereich Fertilizer und Methanol für die Weiter- und Neuentwicklung von Prozessen und Technologien für die grüne Transformation zuständig. „Mein Aufgabenbereich umfasst die gesamte Prozesskette, von der Entwicklung der ersten Idee auf Basis von Marktanforderungen und der Übergabe an die Verfahrenstechnik, bis hin zum Thema Sales und Markteinführung“, erklärt Renk.
Neben der technischen Entwicklung und dem Business Development, gehört auch die IP-Sicherung und die Einhaltung des Entwicklungsbudgets zu den täglichen Aufgaben des Chemieingenieurs. „Mein Arbeitstag ist sehr vielfältig und abwechslungsreich, aber ebenso herausfordernd“, fasst Christian Renk zusammen. Derzeit begeistert ihn vor allem der Wandel seiner Rolle im Unternehmen: „Aktiv an der grünen Transformation mitarbeiten zu können, motiviert mich jeden Tag aufs Neue.“
Grüne Chemikalien für eine nachhaltige Industrie
Aber wo fängt man an, wenn es darum geht ein Unternehmen oder gar ganze Industrien nachhaltiger zu gestalten? thyssenkrupp Uhde geht auf zweierlei Weise vor: Zum einen über die Marktnachfrage, und zum anderen durch den Anschub der sich entwickelnden grünen Technologien, wie zum Beispiel industrielle Anwendungen von grünem Ammoniak und grünem Methanol.
“Dabei ist ein gutes Gespür dafür, was in den nächsten Jahren oder Jahrzehnten relevant sein wird, essenziell“, erklärt Christian Renk. „Wir haben zum Beispiel bereits vor über 20 Jahren damit begonnen, unser EnviNOx-Verfahren zu entwickeln, von dem wir mittlerweile Dutzende Anlagen verkauft haben.“ Die Technologie zur Beseitigung klimaschädlicher Stickoxide konnte in den Anlagen der thyssenkrupp Uhde Kundinnen und Kunden mittlerweile schon um die 200 Millionen Tonnen CO2 einsparen und ist ein gutes Beispiel dafür, wie Unternehmen zur grünen Transformation beitragen können.
Und generell ist thyssenkrupp Uhde in Bezug auf grüne Technologien gut aufgestellt, so Renk: „Wir haben weltweit führende Gas-Reinigungsanlagen im Portfolio und unsere Technologien werden immer energieeffizienter.“ Ein besonderer Fokus liegt aktuell auf der Entwicklung von Anlagen und Verfahren für die grüne Transformation, also zur Umstellung von fossilen Energien auf erneuerbare Energien und Rohstoffe, wie grüne Chemikalien.
„Das wird zunächst über "blaue" Anlagen geschehen, welche CO2 abtrennen, speichern oder nutzen. Die "grünen" Technologien, wie z.B. grünes Ammoniak oder Methanol, die gänzlich ohne fossile Rohstoffe auskommen, werden dann die finale Umstellung auf eine nachhaltigere Industrie ermöglichen“, so der Experte. Allein sein Fachbereich arbeitet derzeit an 30-40 Machbarkeitsstudien zum Thema grüne Energien. Renks persönliches Ziel: „Kundinnen und Kunden von unseren grünen Technologien überzeugen und unsere Anlagen und Produkte weltweit führend machen.“
Wenn die Chemie stimmt: Methanol und Ammoniak für die Energiewende
Die Chancen dafür stehen gar nicht schlecht. Denn der Markt für grüne Chemikalien boomt und wird in Zukunft weiterwachsen. Vergangenes Jahr konnten Christian Renk und sein Team einen Großauftrag über 3.500 Tagestonnen blauen Ammoniak gewinnen. Aber vor allem grünes Ammoniak wird in den kommenden Jahren als Energieträger und Transportmedium für grünen Wasserstoff eine enorme Nachfrage erfahren.
Auf dem Weg dahin, sieht Renk vor allem in der Politik großen Handlungsbedarf. Denn diese treibe gerade in Sachen Nachhaltigkeit die Märkte. “Um den Markt zu motivieren und grüne Energieträger zu etablieren, bedarf es allgemeiner Regularien, Subventionen und einen regulierten, weltweiten CO2-Handel“, führt Christian Renk aus. „Wir können nur unsere technischen Hausaufgaben machen und auf alle Ebenen – in der Politik und der Bevölkerung – informieren.“ Regulatorik werde dabei immer wichtiger, dürfe aber auch kein Hemmnis werden und im internationalen Wettbewerb nicht zu verschieden sein. „Schließlich werden unsere Anlagen und die damit produzierten Güter weltweit gehandelt“, erklärt Renk.
Der Einstieg in eine nachhaltige Karriere
Schon in der Schule mochte Christian Renk Physik und Mathe und entschied sich schließlich für das Studienfach Verfahrenstechnik/Chemieingenieurwesen. Das Besondere an seinem Job? Für den Ingenieur klar: Dass er mit den grünen Technologien von thyssenkrupp Uhde direkt an der grünen Transformation der Industrie mitwirken kann – und das, in großem Maßstab.
Berufseinsteigenden rät der Experte, sich immer über Nachhaltigkeitstrends zu informieren. „Das Internet bietet genügend Informationen über die vielen grünen Technologien, die sich derzeit auftun. Schaut, was euch interessiert und sucht dann den passenden Beruf dazu – bei thyssenkrupp Uhde gibt es jede Menge spannende Optionen“, so Renk und fügt abschließend hinzu: „Haltet die Augen offen. Unsere Welt wandelt sich stetig.“
Mehr Einblicke in nachhaltige Tätigkeiten bei thyssenkrupp und unsere Technologien für die grüne Transformation gibt es in unseren Stories.