Wie unsere Ingenieurinnen Theorie und Praxis miteinander verbinden
Im weltweiten Vergleich haben Mädchen nicht dieselben Chancen wie Jungs. Sie werden häufiger diskriminiert und an ihrer freien Entwicklung gehindert – rund 130 Millionen Mädchen haben nicht die Möglichkeit, eine Schule zu besuchen. Weltweit liegt in den meisten Ländern der Anteil von Absolventinnen im MINT-Bereich (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik) unter 15 Prozent. Ganz schön überschaubar.
Der Weltmädchentag, der am 11. Oktober stattfindet, macht auf diese Missstände aufmerksam und setzt die Bedürfnisse von Mädchen sowie die Herausforderungen, denen sie sich stellen müssen, in den Fokus. Zum Weltmädchentag stellen wir drei Frauen von thyssenkrupp vor, die ihre Leidenschaft in der technischen Welt gefunden haben.
Wo Ideen aufeinandertreffen und Inspirationen zusammenkommen
Wo Ideen aufeinandertreffen und Inspirationen zusammenkommen
Cai Chunbo arbeitet als Abteilungsleiterin Technik bei thyssenkrupp Automotive Technology und beschäftigt sich täglich mit der Gestaltung von Fertigungsprozessen, der Entwicklung fortschrittlicher Verfahren, der Modernisierung von Produktionslinien, der Typenintegration neuer Produkte und dem Reparatur- und Wartungsmanagement. "Ich sorge dafür, dass alle technischen Mitarbeiter an Weiterbildungsmaßnahmen teilnehmen. Mit der Zeit zu gehen, sich ständig zu verbessern und neue Technologien zu lernen, hilft allen", sagt Cai.
Allerdings muss sich auch Cai Chunbo in ihrem Beruf einigen Herausforderungen stellen: „Während eines Projekts für den Automobilhersteller BMW waren wir mit einigen Schwierigkeiten konfrontiert: Lieferschwierigkeiten, dringende Zeitanpassungen oder neue lokale Lieferantenspezifikationen und Qualitätskontrollen.“ In Zusammenarbeit mit allen beteiligten Parteien gelang es dem Team jedoch, das Projekt erfolgreich abzuschließen.
„Ich finde es sehr wertvoll mit Kolleg:innen aus dem In- und Ausland zusammenzuarbeiten. So treffen Ideen aufeinander und Inspirationen kommen zusammen“, sagt sie. Auch für Cai Chunbo ist es völlig klar, dass es auf der technischen Ebene keine Unterschiede bezüglich der Herkunft oder des Geschlechts gibt und rät zukünftigen Ingenieur:innen: „Das technische Interesse ist besonders wichtig, ebenso wie die Motivation, Probleme lösen zu wollen. Eine gute Organisationsfähigkeit und Spaß daran, Prozesse zu kontrollieren, schaden auch nicht.“
Prozessoptimierung mit Verfahrensingenieurin Yuan-Yan Shao
Prozessoptimierung mit Verfahrensingenieurin Yuan-Yan Shao
Für Yuan-Yan Shao war schon sehr früh klar, dass sie Ingenieurin werden will. Ihren Kindheitstraum hat sie verwirklicht und arbeitet seit 2019 bei thyssenkrupp nucera als Verfahrensingenieurin im Bereich der Chlor-Alkali-Elektrolyse. „Ingenieur:innen sind am nächsten an der tatsächlichen Produktion dran. Sie sind das Bindeglied zwischen Theorie und Praxis“, sagt Yuan-Yan.
Und welche Aufgaben erledigt eine Verfahrensingenieurin? Anders als übliche Ingenieur:innen sorgt Yuan-Yan Shao dafür, dass Prozesse optimiert werden. Gemeinsam mit ihrem Team stellt sie geeignete technische Lösungen und Anleitungen entsprechend der unterschiedlichen Bedürfnisse der Kund:innen zusammen und führt in den Inbetriebnahme- und Betriebsphasen Leistungstest sowie die Projektabnahme durch. „Es ist ein sehr schöner Moment, wenn die Anlage die Abnahme erfolgreich absolviert“, so Yuan-Yan. Und wenn mal Probleme vor Ort auftreten? Kein Problem, Yuan-Yan Shao und ihr Team sind immer zur Stelle und helfen aus.
Wie ist es in einem typisch männlich geprägten Beruf zu arbeiten? „In einzelnen Fällen kam es schon vor, dass Kund:innen oder das Baupersonal vor Ort eher den männlichen Kollegen vertraut haben“, sagt Yuan-Yan Shao. Mit ihrem Fachwissen, technischen Zeichnungen und anderen relevanten Konstruktionsunterlagen überzeugt sie ihr Gegenüber allerdings vom Gegenteil.
Fei Guo’s Tipp: Immer neugierig bleiben
Fei Guo’s Tipp: Immer neugierig bleiben
Der schönste Moment ist für Fei Guo, wenn sie praktische Probleme mit ihrem Fachwissen und ihrer technischen Erfahrung als Laboringenieurin lösen kann. Seit rund 7 Jahren arbeitet sie bei thyssenkrupp Dynamic Components in Changzhou und ist für die Prüfung von eingehenden Materialien und Produktionsprozessen von Automobil-Nockenwellen verantwortlich.
So auch in dem letzten Projekt, an dem Fei mitgearbeitet hat: „Wir haben ein hohes Risiko von möglichen Rissen an den Automobil-Nockenwellen festgestellt. Ich war an der Untersuchung der Zusammenhänge zwischen der Qualität von Nocken und Induktionswärmebehandlung beteiligt.“ Gemeinsam führten Fei Guo und das Laborteam insgesamt 256 Testreihen durch und konnten letztendlich die Lösung für das Problem finden. „Wir haben die Spannung der Nocken reduziert und konnten so das Risiko von Rissen in der Nocke stark verringern“, erklärt Fei.
Welche Eigenschaften machen nun aber eine gute Ingenieurin aus? „Eine sehr wichtige Fähigkeit ist, Probleme zu erkennen und wirksame Maßnahmen für die Lösung zu ergreifen“, sagt Fei Guo. Ihr Ratschlag für alle zukünftigen Ingenieurinnen ist: „Bleibt neugierig. Lernt neue Technologien kennen, verbessert stetig eure Fähigkeiten und Kenntnisse und glaubt an euch selbst.“
Du nimmst die Dinge in die eigene Hand und suchst auch gerne nach Lösungen für Probleme? Dann schau auf unserer Karriereseite vorbei und werde Teil der #GENERATIONTK.