Produkte und Lösungen Mar 27, 2009 12:00 PM
Yachtspachteln vom Profi
Spachtelarbeiten an Yachten sind ein Dauerthema – manchmal eines mit Konfliktpotenzial. Der Auftraggeber erwartet absolute Termintreue und besonders hochwertige Qualität. Grund genug für ThyssenKrupp Xervon, auch diesen Markt erobern zu wollen. Schließlich kennt man sich als Korrosionsschutz- und Gerüstbau-Dienstleister großer deutscher Werften seit Jahrzehnten bestens aus mit den diversen Beschichtungssystemen, die beim Neubau und der Reparatur der unterschiedlichsten Schiffstypen erforderlich sind. Mit dem Gewerk „Yachtspachteln“ ist das Angebot nun um ein weiteres hochwertiges Handwerk erweitert worden. Das Dienstleistungs-Trio aus einer Hand verspricht dem Kunden durch die enge Verzahnung aller beteiligten Gewerke gravierende zeitliche und auch wirtschaftliche Einsparpotenziale, denn „durch die Reduzierung von Schnittstellen fallen zeit- und kostenaufwendige Koordinationsprobleme weg“, argumentiert Peter Zubrod. Er leitet die Region Nord von ThyssenKrupp Xervon, die das neue Dienstleistungspaket organisiert.
Seit langen Jahren sind die Xervon-Schiffsinstandhalter an diversen Standorten ansässig und bedienen Werften zuverlässig und sicher mit hochwertigen Dienstleistungen. Auf diese Professionalität kann sich nun auch der Yachtbesitzer verlassen. Ob Schiffsneubau oder Reparatur: Wenn der Schiffbauer seine Aufgabe beendet hat, übernehmen die Xervon-Spezialisten und führen alle erforderlichen weiteren Arbeitsschritte durch – vom Strahlen über das Spachteln bis hin zum abschließenden Auftrag des Decklacks.
Lückenlose Dokumentation
Für grundsätzlich alle Arbeiten garantiert ThyssenKrupp Xervon einen hohen Qualitäts- und Sicherheitsstandard durch zertifizierte (nach DIN EN ISO 9001 sowie SCC) und integrierte Managementsysteme. Sämtliche Arbeitsabläufe werden detailliert und exakt dokumentiert. Der Erstellung von Bautagebüchern, Abnahme- und Beschichtungsprotokollen sind genauso selbstverständlich wie die Messung und Dokumentation aller wichtigen Daten wie Feuchte, Taupunkt, Luft- und Oberflächentemperatur, Rauheit, Schichtstärke und Glanzgrad. Die Dokumentation sämtlicher Sicherheits- und Produktdatenblätter vervollständigt die absolute Transparenz der durchgeführten Arbeiten – von der ersten vorbereitenden Oberflächenbehandlung bis zur letzten Beschichtung, dem sogenannten Final Coat.
Doch Dokumentation allein schafft noch keine Qualität. Entscheidend ist die sach- und fachgerechte Durchführung aller einzelnen Arbeitsschritte. Bis eine Schiffsoberfläche glatt wie ein Spiegel ist, wird von den Ausführenden enorme Präzision, Fachwissen und langjähriges Know-how gefordert. Jede Menge Erfahrung, aber auch Talent schaffen das passende Augenmaß, mit dem die unterschiedlich gekrümmt verlaufende Schiffsoberfläche arbeitsaufwendig in die rechte Form gespachtelt und geschliffen wird. Schiffbauer sprechen vom sogenannten Strak, wenn sie die vom Designer vorgegebene aerodynamischen Form des Rumpfes meinen. Deren Dreidimensionalität gilt es nämlich beim Spachteln zu finden. Eine echte Kunst, da die Rumpfoberfläche nur wenige Orientierungspunkte bietet.
„Für diese Arbeiten braucht man hochmotivierte, talentierte und bestens qualifizierte Mitarbeiter, und die haben wir“, bekräftigt Peter Zubrod. Hinzu kommen hochwertige Arbeitsmittel, die Verwendung bester Materialien, die sich durch hohe UV-Beständigkeit und Elastizität auszeichnen und ein entsprechend hergerichtetes Arbeitsumfeld (klimatisierte Einhausungen etc.). Denn neben den handwerklichen Fähigkeiten beeinflussen Faktoren wie beispielsweise Luftfeuchte und Temperatur ganz wesentlich die Qualität der Spachtel- und Beschichtungsarbeiten. Alleine schon das Anrühren der zumeist zweikomponentigen Spachtelmasse will gelernt sein, sonst kann es schnell zu störenden Lufteinschlüssen kommen.
Restaurierte Schönheit
Um nun die ganze Bandbreite des Yachtspachteln mit einem beispielhaften Objekt abdecken zu können und potenziellen Neukunden die Leistungsfähigkeit und Qualität der ausgeführten Arbeiten zu demonstrieren, ließ sich Xervon eine besondere Referenz einfallen. Das Unternehmen kaufte einen alten, nicht mehr seetauglichen Bootsrumpf aus Stahl und richtete ihn gemäß der „technischen Spezifikationen für Spachtelarbeiten an Megayachten“ wieder her.
Dazu errichteten die Xervon-Gerüstbauer zunächst in der Strahl- und Beschichtungshalle der Kieler Werft eine Einhausung. Unter deren Schutz verwandelte sich „Sieglinde“ in nur sieben Wochen vom hässlichen Entlein zum schönen Schwan. Unter Beachtung sämtlicher Anforderungen in puncto Arbeitssicherheit setzten die Xervon-Fachleute die technischen Spezifikationen in akribischer Kleinarbeit um. Großer Wert wurde dabei auf die vorbildliche Dokumentation gelegt, so dass alle Arbeitsschritte lückenlos nachvollziehbar und sogar auf Video zu verfolgen sind.
Insgesamt sieben, aufeinander folgende Arbeitsschritte waren erforderlich, um die Yacht Sieglinde wieder herzurichten: Strahlen, Primern, Grobspachteln, Feinspachteln, Primern, Aufbringen des Show-Coat, Aufbringen des Toplack. Dabei erfolgte vor jedem Arbeitsgang eine Taupunktmessung, damit kein Schwitzwasser das Aufbringen der Beschichtungen und Spachtelmassen beeinträchtigt. Eine entsprechende Klimatisierung gewährleistete stets, dass zum Zeitpunkt der Applikation die Umgebungsbedingungen exakt den Vorgaben der Materialhersteller entsprachen.
Komplette Arbeitskette aus einer Hand
Die Arbeiten im Einzelnen: Zunächst wurde der Stahlrumpf innen wie außen umfassend entrostet und mit einer ersten schützenden Primerschicht versehen. Dann folgten die beiden zeitintensivsten Arbeitsschritte: Viele Mannstunden und etliche Kilogramm Epoxy-Spachtel waren nötig, um die Form des Schiffsrumpfes während des Grobspachtelns zu rekonstruieren und anschließend beim Feinspachteln mit einer spiegelglatten Oberfläche zu versehen. Die Kunst dabei: Besonders geübte Yachtspachtler tragen nur so viel Spachtel auf wie zur Rekonstruktion nötig und halten damit den anschließenden Schleifaufwand, die Material- und Lohnkosten möglichst niedrig. Erst als die Spachtelflächen alle Härtegradmessungen bestanden hatte, die Oberfläche der Sieglinde also nachweisbar perfekt war, wurde sie mit einer vollflächigen Primer-Schicht auf das abschließende Flash- und Final-Coating vorbereitet.
„Die Sieglinde ist wirklich unser Meisterstück geworden“, lobt Peter Zubrod sein Team. „Wir sind stolz darauf, jetzt auch das professionelle Yachtspachteln als Dienstleistung anbieten zu können. Damit ist die bei uns abrufbare Arbeitskette nun komplett.“
Ansichten der „Sieglinde“ sehen Sie unter http://www.xervon.de