Unternehmensmeldungen Aug 23, 2016 10:00 AM
thyssenkrupp fördert Coming out am Arbeitsplatz
Sag ich’s meinen Kollegen und wenn ja, wie? Diese Frage beschäftigt viele Menschen, die lesbisch, schwul, bi- oder transsexuell sind. thyssenkrupp unterstützt seine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beim Outing im Job und setzt als „PROUTEMPLOYER“ ein starkes Signal für eine tolerante Arbeitswelt. Sich offen zu seiner sexuellen Orientierung bekennen, ist heute längst noch keine Selbstverständlichkeit. Schon gar nicht am Arbeitsplatz. Experten schätzen, dass sich 50 Prozent der Betroffenen nicht trauen, sich im Job zu outen. Aus Angst vor offener oder versteckter Diskriminierung schweigen sie lieber – und müssen für das erzwungene Versteckspiel Tag für Tag jede Menge Energie aufwenden. „Homo- und Transphobie sind leider noch immer an der Tagesordnung“, sagt Albert Kehrer von der PROUT AT WORK-Foundation. Die Organisation setzt sich für die Belange von lesbischen, schwulen, bisexuellen, transsexuellen und intergeschlechtlichen Menschen ein. Sie hat „PROUTEMPLOYER“ entwickelt, ein Programm, das Unternehmen auf ihrem Weg in ein offenes Arbeitsumfeld unterstützt – mit Veranstaltungen, Weiterbildungen und Coachings. thyssenkrupp ist seit Mai 2016 Teil des Netzwerks, dem zahlreiche namhafte Konzerne in Deutschland angehören.
„Wir sind ein Unternehmen, das die Vielfalt seiner Mitarbeiter schätzt und fördert. Dazu gehört eben auch, dass die sexuelle Orientierung keine Rolle spielt“, sagt Oliver Burkhard, Mitglied des Vorstands und Arbeitsdirektor bei thyssenkrupp. „Hinzu kommt ein wirtschaftlicher Aspekt: In einer Zeit des Fachkräftemangels können wir es uns gar nicht leisten, dass Talente uns verlassen, weil sie sich nicht akzeptiert fühlen.“ Die Anregung, „PROUTEMPLOYER“ zu werden, kam aus dem Bereich Diversity & Inclusion, den es seit anderthalb Jahren bei thyssenkrupp gibt. Dort laufen alle Fäden konzernweiter Bemühungen zusammen, die die Vielfalt der Belegschaft steigern. Ebenfalls beteiligt war das LGBTI-Netzwerk für lesbische, schwule, bisexuelle, trans- und intersexuelle Mitarbeiter, das seit im Januar 2016 im Unternehmen aktiv ist.
„Die Unterstützung von Konzernseite ist für uns ein starkes Signal“, sagt Mitbegründerin Sarah Ungar, die als Personalleiterin bzw. Personalverantwortliche für zwei thyssenkrupp-Gesellschaften im Bereich Industrial Solutions zuständig ist. Sie hatte Anfang 2016 im Unternehmen öffentlich gemacht, als das zu leben, was sie eigentlich schon immer ist: als Frau. Und hofft, dass sich, motiviert durch ihren Mut, weitere Kolleginnen und Kollegen für ein Coming out am Arbeitsplatz entscheiden. „Seitdem ich den Schritt gewagt habe, ist der Umgang im Team insgesamt viel lockerer geworden. Die Barriere ist durchbrochen.“
Twitter: @thyssenkrupp
Company blog: www.engineered.com